Von Ingo Andruschkewitsch

Beim kleinen aber feinen Label WIZMAR Records erschien dieser Tage die neue CD der Saxophonistin Christina Fuchs und ihrem Quartett No Tango. Da es sich dabei um das zweite Album der Formation handelt, wurde es konsequenterweise No Tango 2 betitelt. Auch wenn man sich No Tango nennt, so ist der Tango doch ein wichtiger Einfluss des Quartetts, aber vor allem ist man im Jazz zu Hause und bezieht sehr vielfältige Einflüsse in die Musik mit ein.

Beim faszinierenden Opener des Albums "Scoul-Tarasp" kommt der Einfluss des Tangos noch sehr deutlich zum Vorschein. Dies liegt sicherlich auch am Klang des Akkordeons, das von Florian Stadler virtuos und sehr gefühlvoll gespielt wird. Ansonsten geht es kunterbunt zu. Hier vermischen sich Elemente aus unterschiedlichsten kulturellen Räumen wie Japan, der Iran oder die Schweiz mit ihren Bergen, ohne in einen weltmusikalischen Klangbrei auszuarten, denn man bleibt immer im Jazz verortet, der so aber feine Klangfärbungen erfährt. Was die Kompositionen angeht, so ist dies eine reine Angelegenheit der beiden Damen von No Tango. Zwei Titel stammen aus der Feder von Bassistin Ulla Oster ("Versatil" und "Dragee"), die übrigen von Christina Fuchs. Dabei bildet Ulla Oster gemeinsam mit Christoph Hillmann auch eine gut harmonierende und tight zusammen spielende und enorm groovende Rhythmusabteilung. Florian Stadler kann sowohl solistisch, wie auch als Klangmaler mehr als überzeugen und Namensgeberin Christina Fuchs ist mehr als ‚nur' eine weitere Saxophonistin. Sie besitzt dieses gewisse Etwas, das sie von vielen anderen unterscheidet.

No Tango 2 bietet kreative und virtuose Vielfalt, die über die komplette Spielzeit von knapp einer Stunde nie langweilig wird und dies, ohne anstrengend zu wirken. Leicht und luftig mit melancholischem Unterton wird hier in feinster Weise musiziert. Feinster Jazz mit ganz eigener Note in angenehm edler Verpackung. Sehr  empfehlenswert!

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