Herta Müller

Lesung mit Musik
Dauer ca.1´30
Romanauszug , gelesen von Renate Fuhrmann (Köln).

Dazu: Kompositionen/Musik von KontraSax, Christina Fuchs (Klarinetten), Romy Herzberg (Kontrabass)

Der Titel des Romans ist ein rumänisches Sprichwort, das die Unbeholfenheit dieses flügellahmen Wildvogels auf das Leben und das Schicksal des Menschen überträgt. 1986 erschien Herta Müllers gleichnamiges Buch. Es ist eine fast archaisch anmutende Schilderung eines rumänischen Dorflebens in den 1980' er Jahren der Ceausescu-Herrschaft: die deutschstämmige Familie Windisch wartet auf die Ausreisegenehmigung in den Westen und erhält sie erst, nachdem sich die Tochter Amalie an den Milizmann und den Pfarrer verkauft. Herta Müller erschafft mit ihrer unnachahmlich eindringlichen Sprache eine poetische, metaphernreiche, ja magische und trotzdem auch äußerst kritische Prosa: eine Elegie des Abschieds! Kurze prägnante Sätze zielen auf einen Punkt. Danach bedarf es einer Pause. Einer Pause, in der Rückschau gehalten, Gegenwart erlitten, Zukunft erahnt werden, oder aber ausnahmslos nur bleierner Stillstand herrscht. Eine Lesung mit Musik wie KontraSax sie komponiert, die diese Sätze und Pausen interpretiert, erscheint uns eine ungemein reizvolle Art, dieses Buch der Nobelpreisträgerin dem Publikum vorzustellen. Die Musik erzählt eine eigene Geschichte parallel zum- und verschränkt mit dem Text. Punkt. Stille. Raum. Das Entscheidende findet zwischen den Zeilen statt.

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