Wer das Glück hatte, am 8.3. beim MELODIVA Club Concert in der Frankfurter Art Bar dabei zu sein, kam schon in den Genuss des neuen Albums der Formation No Tango. Diese präsentiert auf „Eleven“ elaborierte Kompositionen von Christina Fuchs (sax, cl) und Ulla Oster (kb). Der Titel entstand, weil Fuchs und Oster „viele 10er und 11er geschrieben“ haben, wie sie selbst sagen; er passt aber auch zu der Tatsache, dass die zwei mit Christoph Hillmann (dr, perc) und Florian Stadler (acc) bereits seit elf Jahren zusammenspielen.

Bei ihren Kompositionen ließ sich Fuchs von den geschichtenreichen Bildern von Paul Klee inspirieren, die auch im Booklet abgebildet sind. Los geht es mit dem Stück „Zwitschermaschine“, in dem Stadler’s Akkordeon und Fuchs‘ orientalisch angehauchte Klarinette im Duett zwitschern. Das Stück „Schellenengel“ wird von einer Kalimba auf seinen Weg geschickt, „Der Seiltänzer“ greift den Balanceakt zwischen Tango und Jazz auf und lässt das Kontrabass-Spiel von Ulla Oster in den Vordergrund rücken. Für das rhythmisch vertrackte „Ad Parnassum“ hat Fuchs mit ihrer Bigband den WDR-Jazzpreis (2014) gewonnen. In Oster‘s „Tiptoe“ scheinen die vier auf Zehenspitzen zu tanzen, um dann in „Chacarera (drunken)“ das Wechselspiel von Taumeln und wiedererlangter Kontrolle zu beschreiben.

Es ist spannend, wie die vier ausgefuchsten MusikerInnen miteinander agieren, wie sich furiose, schnelle Parts mit ruhigen Passagen abwechseln, in denen sich nicht nur das Ohr wieder erholen und Neues aufnehmen kann, sondern auch die einzelnen Bandmitglieder Raum bekommen, um ihre Ideen zu entwickeln.